Jahresbericht 2019 Hofsortenentwicklung

Jahresbericht Hofsortenentwicklung 2019

Einleitung

Das Jahr 2019 war nicht nur – wie landläufig bekannt – von Trockenheit und Hitze geprägt. Ein regional sehr unterschiedliches Auftreten von Niederschlägen ist ein Phänomen, das zunehmend auffällt. Die Hofsortenentwicklung in Norddeutschland zeigt zum Teil sehr verschiedene regionale Wetterverläufe an den beteiligten Hofstellen auf, so dass im Herbst 2018 manche Böden bei der Saat staubtrocken (Panten) und andere wiederum zu nass waren (Löstrup). Aber auch in der unmittelbaren Umgebung von Haus Bollheim treten diese Phänomene auf. So waren in der angrenzenden Eifel durchaus immer wieder Niederschläge zu verzeichnen, während es auf den Feldern Bollheims trocken blieb. Das ist zwar keine unbekannte Erscheinung, doch sie bewegt sich in Extreme und das nicht nur räumlich, sondern auch jahreszeitlich.

Dieses Bild sehr unterschiedlicher regionaler Wetterbedingungen wird auch durch den Erntebericht des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft bundesweit bestätigt – ebenso die Tatsache, dass die Wasserdefizite des Jahres 2018 auf vielen Standorten nicht ausgeglichen wurden. Davon ist auch der Standort Haus Bollheim betroffen, auf dem sich die Getreidesorten in einigen Bereichen mit extremster Trockenheit und Hitze auseinandersetzen mussten und teilweise an ihre Grenzen gelangten.

Es steht zu befürchten, dass sich die Verhältnisse noch zuspitzen werden. Diese Ereignisse und Verhältnisse, welche in den letzten Jahren mehr und mehr zunahmen, lassen klar erkennen, dass die Anforderungen an unsere Kulturpflanzen immer größer und – sogar sehr kleinräumig – immer polarer werden können. Das deutet auf der einen Seite unmissverständlich darauf hin, wie wichtig es ist – mehr denn je – ihnen vielseitiges Reaktionsvermögen beizubringen. Auf der anderen Seite scheint die tiefe Verankerung durch die Methode der Pflanzenregeneration mit der individuellen Region und den dort individuell wirkenden kosmischen Kräften ein stabilisierendes Element zu sein.

Es wird sich in der Hofsortenentwicklung immer mehr darum handeln durch die richtige Angliederung der Pflanzen an Erde und Kosmos in der Region eine steigende Reaktions- bzw. Ausgleichsfähigkeit der extremen Wettererscheinungen zu erzeugen. Aus der Sicht der Initiative zur Hofsortenentwicklung „Jedem Hof Sein Korn“ wird sich diesbezüglich der Blick auf die Kulturpflanzen im allgemeinen in Zukunft ändern müssen.