Jahres­bericht Hofsorten­entwicklung Bauckhöfe 2021

Jahresebericht Hofsortenentwicklung 2021 Bauckhöfe

Einleitung


Wir stehen als Menschheit einer zunehmenden Technokratie gegenüber. Sie durchdringt alle Bereiche menschlichen Lebens. Menschen gemäße Betätigung und Empfindung, als auch Menschen gemäßes Denken tritt auch immer weiter aus den handwerklichen Produktionsprozessen zurück und wird von immer spezieller entwickelten Maschinen durchgeführt. Das ist in der Nahrungsmittelherstellung nicht anders. Nicht umsonst wird von der Nahrungsmittelindustrie und der Agrarindustrie gesprochen. Mechanisch und manipulativ werden Nahrungspflanzen zu dem, als was sie heute eingesetzt werden: nahezu uniform, universal und einem Agrarsystem von chemisch-mineralischen Düngemitteln, Pestiziden und jährlich weiter getriebenem Gigantismus an Geräten und Maschinen – zunehmend digital gesteuert – angepasst.

Die Frage nach dem Wesen der Nahrungspflanze bleibt dabei auf der Strecke und die Frage nach der Menschen gemäßen Ernährung zur Unterstützung seiner Willens-, Empfindungs- und Gedankenbildung ebenso. Denn die vordergründige Frage ist immer die nach der Rentabilität und viel weniger nach einer die Lebensumstände im ganzen berücksichtigenden Qualität der Nahrungsmittel. Saatgut wird in erster Linie als Produktionsmittel gesehen und nicht als Träger von Lebenskräften für des Menschen Dasein und Entwicklungsfähigkeit. Die Hofsortenentwicklung will den der Ernährung des Menschen dienenden Aspekt des Getreides in den Mittelpunkt stellen. Die Hofsorte soll dauerhaft Mitglied der landwirtschaftlichen Individualität werden. Sie soll den Anschluss an die irdisch-kosmischen Kräfte finden und sich mit den Eigenschaften des Hofes und seiner Landschaft auf Dauer auseinandersetzen und darin optimal entwickeln können. Dabei gelingt es dem Landwirt im Idealfall die Wechselwirkungen zwischen Hofindividualität und Sorte nach und nach zu erfassen und die Fähigkeit zur Führung der Sorten und entsprechende Gestaltung der Hofindividualität weiter zu entwickeln.

Hierzu ist der ganze Mensch mit seiner empfindenden und denkenden Wahrnehmung hinsichtlich der Kultur und seines ganzen Betriebes gefordert. Die Initiative „Jedem Hof Sein Korn“ möchte mit Hilfe ihrer bisher entwickelten Methodik diesen Prozess unterstützend zum Erfolg führen.

Die ersten Schritte wurden für die Bauckhöfe und ihren Landwirten unter Unterstützung der gemeinnützigen Landbauforschungsgesellschaft Sottorf mbH im Jahr 2021 getan und werden im folgenden dargestellt.